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Kranzniederlegung zum Gedenken der Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime

Knapp ein Jahr vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 20. Juli 1944 versuchte eine Gruppe von ranghohen Militärs um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vergeblich, durch ein Bombenattentat auf Adolf Hitler Deutschland vom nationalsozialistischen Unrechtsregime zu befreien. Zum Gedenken an diese Widerstandskämpfer legte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter am Mahnmal von Gerhard Marcks vor der Kunsthalle Osnabrück im Beisein zahlreicher Gäste einen Kranz nieder.

In ihrem Grußwort wies Pötter darauf hin, wie vielschichtig der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Deutschland war. „Von Anfang an fanden sich mutige Menschen, die gegen die nationalsozialistische Bewegung opponierten und später gegen das Regime zur Wehr setzten, wohl wissend, welche Folgen dies haben konnte“, erklärte die Osnabrücker Oberbürgermeisterin: „Heute ehren wir deshalb nicht nur die Akteure des 20. Juli, sondern das Andenken aller, die sich dieser unmenschlichen Diktatur widersetzten und oft mit ihrem Leben bezahlten.“ Pötter verwies auf Osnabrücker Widerständler und nannte stellvertretend für den kommunistischen Widerstand Lissy Rieke und Max Kowalski, für den sozialdemokratischen Heinrich Niedergesäß und Wilhelm Mentrup sowie für den Widerstand der Gewerkschafter Fritz Szalinski und Gustav Haas. An Bernhard Schopmeyer erinnerte Pötter stellvertretend für den Widerstand in den Kreisen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung, Johannes Prassek und Gustav Görsmann gedachte sie stellvertretend für den christlichen Widerstand und Albert Sommer sowie Georg Strunk hätten beispielsweise unter dem Eindruck eines des barbarischen Eroberungs- und Vernichtungskrieges der Deutschen Wehrmacht den Dienst an der Waffe verweigert. „Die Einsicht, dass Unrecht keinen Verrat kennt, musste erst hart erkämpft werden“, erklärte Pötter mit Blick auf die Tatsache, dass es nach dem Krieg viele Widerständler als "Verräter" angesehen und zum Teil offen als solche bezeichnet wurden.

Dann richtete sie ihr Augenmerk auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, den Russland seit dem 24. Februar gegen die Ukraine geführt: „Widerstand in Russland ist gefährlich, aber er ist da“, so Pötter. „Es sind nicht mehr die großen Protestkundgebungen, sondern einzelne kleine Aktionen gegen den Krieg, gegen das Regime Widerstand.“ Und sie fügte hinzu: „Ich hoffe, dass auch alle diese mutigen Menschen in Russland irgendwann rehabilitiert werden und ihr Widerstand als rechtmäßig anerkannt wird.“

Zudem verwies die Osnabrücker Oberbürgermeisterin darauf, dass heute nicht nur in Russland, sondern weltweit, beispielweise in Myanmar, Honkong, Belarus oder Russland, Frauen und Männer ihr Leben für Freiheit, Recht, Demokratie und Menschlichkeit riskieren. „Auch ihnen gebührt unsere Achtung und unser Respekt“, betonte Pötter.

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