Deutscher Friedenspreis für Fotografie

Was eignet sich besser, in den Köpfen der Menschen etwas zu bewirken und zu bewegen, als ein visuelles Medium. Fotografie, ob kunstvoll oder dokumentarisch, wirkt wie ein direkter Botenstoff an unsere Sinne. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2019 der Deutsche Friedenspreis für Fotografie aus der Taufe gehoben. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird an Fotografen vergeben, die mit ihren Arbeiten Krieg anprangern, Menschenrechtsverletzungen aufdecken oder einfach nur auf poetische Art einen friedlichen Zustand visualisieren.

Hervorgegangen ist der Preis aus einem Engagement der in Osnabrück ansässigen Felix Schoeller Group. Das Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Spezialpapier, vor allem Fotopapier spezialisiert hat, vergibt seit 2013 den Felix Schoeller Photo Award. Von Beginn an unterstützte die Stadt Osnabrück den Fotowettbewerb, der nicht nur in Fachkreisen schnell internationales Renommee erlangen konnte.

2019 beschlossen die Initiatoren des Photo Awards, zusätzlich den Friedenspreis für Fotografie zusammen mit der Stadt zu verleihen und so das gemeinsame, friedenspolitische Engagement auf eine neue Ebene zu heben.

Maximilian Mann erhält den 4. Deutschen Friedenspreis für Fotografie in Osnabrück

Der Fotograf Maximilian Mann (Deutschland) ist mit dem „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ der Stadt Osnabrück und des internationalen Unternehmens Felix Schoeller mit Hauptsitz in Osnabrück ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Maximilian Mann setzte sich gegen eine hochkarätige internationale Konkurrenz aus 88 Ländern mit seiner Arbeit „Letzte Rettung Oberhausen“ durch. 

Der „Felix Schoeller Photo Award“ wurde in diesem Jahr in zwei Kategorien mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro ausgeschrieben. In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ wurde der Preis an Axel Javier Sulzbacher vergeben. Sulzbacher ist ein deutsch-mexikanischer Fotojournalist, geboren 1992 in Hannover, und beeindruckte die Jury mit seiner Serie „Green Dystopia“. 

Der Felix Schoeller Photo Award in der Kategorie „Nachwuchs“ ging an Verdiana Albano für ihre Arbeit „i ain’t from no east coast“. Sie ist eine afroeuropäische Künstlerin, die in Frankfurt und Berlin lebt. Der Nachwuchspreis würdigt talentierte junge Fotografinnen und Fotografen, die vielversprechende Nachwuchsarbeit leisten. 

Die Siegerserien wie auch die Arbeiten der Nominierten der beiden Preise werden in einer Ausstellung im Museumsquartier Osnabrück bis zum 22. Februar 2026 präsentiert. 

Die vierte Ausgabe des „Deutschen Friedenspreises für Fotografie“

Zum vierten Mal hat die Stadt Osnabrück gemeinsam mit Felix Schoeller den 2019 in Leben gerufenen „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ vergeben. Die Initiatoren haben den Preis aus der besonderen Geschichte der Stadt sowie der engen Verbundenheit des Unternehmens Felix Schoeller mit der Fotographie ins Leben gerufen. Als Ort des Westfälischen Friedensschlusses von 1648 versteht Osnabrück seine Geschichte als Verpflichtung für friedenspolitisches Engagement. Mit seiner 130-jährigen Tradition in der Herstellung von Fotopapieren sowie anderen hochwertigen Spezialpapieren, misst Felix Schoeller der Fotographie aufgrund ihrer Authentizität nach wie vor einen sehr hohen gesellschaftlichen Wert bei. 

Maximilian Mann, Preisträgerarbeit „Deutscher Friedenspreis für Fotografie“, „Letzte Rettung Oberhausen“
Maximilian Mann, Preisträgerarbeit „Deutscher Friedenspreis für Fotografie“, „Letzte Rettung Oberhausen“
Maximilian Mann, Preisträger „Deutscher Friedenspreis für Fotografie“ 2025
Maximilian Mann, Preisträger „Deutscher Friedenspreis für Fotografie“ 2025
Von links: Verdiana Albano, Maximilian Mann und Axel Javier Sulzbacher
Von links: Verdiana Albano, Maximilian Mann und Axel Javier Sulzbacher

Deutscher Friedenspreis für Fotografie für Maximilian Mann

In seiner Arbeit „Letzte Rettung Oberhausen“ berichtet Maximilian Mann über einen besonderen Ort im Ruhrgebiet, an dem die globalen Krisen und Konflikte dieser Welt eine erschreckende Nähe gewinnen: das Friedensdorf Oberhausen. Hier manifestieren sich die Folgen von Krieg und Gewalt in Gesichtern – gezeichnet von Brandnarben, Verletzungen und Schmerz. Es sind die Gesichter von Kindern, die noch keine Jugendlichen sind und doch bereits das Schlimmste durchlebt haben. 

Doch dieser Ort ist keiner der Resignation, sondern einer des Neuanfangs. Durch medizinische Versorgung und das Engagement ehrenamtlicher Ärztinnen und Ärzte erhalten die Kinder nicht nur körperliche Heilung, sondern auch eine Perspektive – einen Moment des unbeschwerten Lachens, einen Schritt zurück ins Leben. 

Maximilian Mann, Jahrgang 1992, ist ein deutscher Fotograf mit einem Master-Abschluss in Fotografie von der Fachhochschule Dortmund. Er hat sich auf Dokumentar- und Porträtfotografie spezialisiert und konzentriert sich auf Geschichten, die sich mit sozialen und ökologischen Veränderungen sowie mit breiteren gesellschaftlichen Themen befassen. Er wurde mit dem World Press Photo Award 2020 ausgezeichnet. Er ist Gründungsmitglied des DOCKS-Kollektivs, vertreten durch die LAIF Agency und ernanntes Mitglied der DGPh (Deutsche Gesellschaft für Photographie). 

Stimmen zum Preis 

Katharina Pötter, Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück: „Der „Deutsche Friedenspreis für Fotografie“ erinnert uns daran, dass Frieden nicht nur mit Verträgen oder politischen Abkommen zu tun hat, sondern mit unserer Bereitschaft, Vielfalt auszuhalten, die Geschichten anderer Menschen zu hören und das eigene Weltbild kritisch zu hinterfragen. Die Fotografie eröffnet Räume für Begegnung, Austausch und Dialog – und trägt so im besten Falle dazu bei, dass Frieden möglich ist.“

Wolfgang Beckermann, Erster Stadtrat der Stadt Osnabrück: „Als Friedensstadt hat Osnabrück eine besondere Verantwortung, sich mit den Fragen von Krieg, Gewalt und Versöhnung auseinanderzusetzen. Fotografie kann dabei Türen öffnen, weil sie sichtbar macht, was Worte allein oft nicht erreichen. Ein Friedenspreis für Fotografie aus Osnabrück stärkt diese Perspektive: Er würdigt Fotografinnen und Fotografen, die mit ihren Bildern Empathie wecken und die Vision eines friedlicheren Zusammenlebens in die Welt tragen.” 

Simone Klein, Vorsitzende der Jury: „Maximilian Mann richtet den Blick auf diejenigen, die in den globalen Flucht- und Krisensituationen am meisten leiden: die Kinder. Seine Fotografien zeigen nicht nur die Narben von Krieg und Gewalt, sondern auch die tiefe Verletzlichkeit einer Generation, die ihre Kindheit durch Verlust, Angst und Verletzungen zu verlieren droht. Gleichzeitig eröffnet Mann einen Raum der Hoffnung. Er dokumentiert die medizinische Versorgung und die gelebte Solidarität im Friedensdorf Oberhausen und macht sichtbar, dass selbst inmitten größter Not Momente von Heilung, Würde und Neuanfang möglich sind. Mit seiner einfühlsamen Bildsprache gelingt es ihm, Empathie zu wecken und die gesellschaftspolitische Dringlichkeit von Menschlichkeit und Verantwortung eindrucksvoll zu verdeutlichen.“ 

Hans-Christoph Gallenkamp, CEO Felix Schoeller: „Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie bettet sich als Leitpreis sehr gut in unser Gesamtengagement des Felix Schoeller Photo Awards ein. Mit dem Friedenspreis schaffen wir als global agierendes Unternehmen Aufmerksamkeit für die schrecklichen Folgen von Krieg und Konflikten. Wir appellieren damit an alle Kriegsparteien aller Konflikte auf der Welt, diese schnell und langfristig tragfähig beizulegen. Unser Engagement empfinden wir als Verpflichtung und Herzenssache.“ 

Weitere Informationen sowie alle weiteren Preisträgerinnen und Preisträger und die Nominierten finden Sie unter www.felix-schoeller-photoaward.com