Der Friedenspreis
Alle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-FriedenspreisObwohl die Wahl der Themenschwerpunkte „Umwelt – Frieden – Menschenrechte“ kein einfaches Festivalprogramm versprach, bot es doch zu allen Inhalten auch künstlerische Darbietungen, die Zuversicht versprachen und Engagement förderten.
So wurde im Rahmen der Festivaleröffnung am 2. Juni im Friedenssaal auch zum 7. Mal der Afrika Preis der Hornhues-Stiftung Pro Afrika für den besonderen Einsatz für die Länder in Afrika an Schulen oder von Initiativen und Vereinen gewürdigt. Die hohe Beteiligung an diesem Wettbewerb führte zur Vergabe mehrere Preise und ist ein Zeichen dafür, das globale Themen, Engagement und Verantwortung auch in der Friedensstadt Osnabrück gelebt werden.
Anschließend lud das MeWe-Festival auf den Marktplatz zu einem Info-Markt lokaler Umwelt- und Menschenrechtsgruppen ein: unter anderem waren terres des hommes, Amnesty International, SeaEye, Exil und der Naturschutzbund neben vielen weiteren Gruppen vertreten. Hier wurden interessierte Besucherinnen und Besucher umfassend Projekte und Aktionen vorgestellt.
Ab 19 Uhr bot das Festival ein internationales Open-Air-Konzert, nicht nur für Liebhaber der Weltmusik: neben Harambee Live aus Osnabrück und Vieux Farka Touré aus Mali sorgten vor allem die vier Frauen der israelischen Band um Yael Deckelbaum mit friedenspolitischen Appellen für eine intensive und begeisterte Stimmung.
International ging es am 3. Juni sowohl auf dem Platz der Städtefreundschaften mit dem Maxi Valdes Trio wie auch einen Tag später bei der Revue der Osnabrücker Vereine in der Lagerhalle weiter: eine musikalisch-tänzerische Reise führte kulturell über vier Kontinente in viele Heimatregionen Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger. Eine Vielfalt, die begeistert und die Friedensstadt bereichert!
Die Musik und der Tanz ergänzten auch die Märchen bei dem Kleinen Afrika Fest am Brökerweg sowie beim Latino-Abend in der Lagerhalle: hier durfte nach spannenden Vorträgen zu Peru und Costa Rica nach lateinamerikanischer Salsa-Musik ausgelassen getanzt werden.
Das MeWe-Festival hat sich nicht nur theoretisch im Rahmen von Vorträgen und Theateraufführungen mit dem Thema Umwelt beschäftigt. Das Büro Friedenskultur bot auch mit zwei geführten Exkursionen auf den Dörenberg und in das Venner Moor vor Ort die Gelegenheit, die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbunden aktuellen Herausforderungen hautnah zu erfahren.
Vielschichtige Informationen lieferte anhand von Geschichten aus seinem Buch „An alle Orte, die hinter uns liegen“ auch der politische Geograph* und Essayist* Sinthujan Varatharajah. Die zahlreichen gespannten Gäste im Garten des Museumsquartiers erfuhren vieles über das Heimatland Sri Lanka bzw. Tamil Eelam und Sinthujan Varatharajah führte eindrucksvoll vor Augen, wie koloniale Strukturen und Denkmuster noch heute weltweit das Leben bestimmen.
Beim Theaterstück „Be-Longing“ ging es direkt um die Frage von Identität und Rollen, diesmal mit Blick von und nach Ghana, Nigeria und Deutschland. Mit viel Überzeugung und Spielfreude brachten die beiden Protagonisten Gifty Wiafe und Emmanuel Edoror Vorurteile und Klischees sowie sprühende, lebendige und spannende Geschichten aus der globalen Welt auf die Bühne.
Zu den Höhenpunkten des Festivals gehörte das klassische Friedenskonzert mit jungen Musikstudierenden aus den Friedensstädten Jeju in Korea und Osnabrück. Unter dem Motto FANTASY in MUSIC lieferten sie auch bereichert durch einen kurzen Gastauftritt des brasilianischen Star-Tenors Ricardo Tamura ein fulminantes vielschichtiges Klangerlebnis, das nicht nur die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer von den Stühlen in der Universitätsaula riss.
Save the date: Die dritte Ausgabe des Festivals wird vom 7. bis zum 22. Juni 2025 stattfinden.