Archivmeldung

Der Friedenswettbewerb

Erstmalig wurde ein Friedenswettbewerb unter der Schirmherrschaft von Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff ins Leben gerufen. Anlässlich des 375. Jahrestages der Verkündung des Westfälischen Friedens möchte dieser Wettbewerb Anreiz bieten, sich mit dem außerordentlich aktuellen und omnipräsenten Thema Frieden intensiv auseinanderzusetzen.

Mit dem Ansatz „Alle dürfen mitmachen“ ist dieser Wettbewerb altersoffen und richtet sich grundsätzlich an alle, die Interesse haben, sich mit der Thematik eingehend und kreativ zu beschäftigen. Jede und jeder kann ihre Beiträge online einreichen rund um das aktuelle Thema Frieden: Vor der eigenen Haustür, in mir selbst, in meinem familiären, beruflichen, schulischen usw. Umfeld. Der Friedenswettbewerb beginnt im August 2022 und endet im Februar 2023.

Was macht diesen Wettbewerb besonders? Die Thematik ist unglaublich aktuell, er ist altersoffen, bilingual (die Wettbewerbsbeiträge können auf Deutsch und Englisch eingereicht werden), rein digital, er richtet sich an alle gesellschaftswissenschaftliche Fachrichtungen (Geschichte, Philosophie, Religion, Ethik, Englisch, Latein, Musik, Kunst usw.) und er ist multikonfessionell ausgerichtet (evangelisch, katholisch, muslimisch, jüdisch, buddhistisch).

Veranstalter ist die Katholische Friedensstiftung in Hamburg, in Kooperation mit der Stadt Osnabrück, der Stadt Münster, der Evangelischen Kirche, dem Islamkolleg und weiteren Partnern.

Anliegen des Friedenswettbewerbs ist es, das Jubiläumsjahr „375 Jahre Westfälischer Friede“ zu nutzen, um aus dem Vergangenen für heute zu lernen und dabei sichtbar zu machen, wie wichtig die Bewahrung und Schaffung von Frieden ist.

Der Westfälische Friede mitsamt dem vorangegangenen Dreißigjährigen Krieg hat für das heutige Europa noch Bedeutung! Kaum ein anderes Ereignis hat unseren Kontinent so stark geprägt, wie dieser Friedensschluss, der noch bis zum heutigen Tage seine Auswirkungen entfaltet und auch in Zukunft Friedenskräfte bei konfessionellen Auseinandersetzungen mobilisieren könnte. 

Wir leben in Deutschland seit über 75 Jahren in Frieden. Und doch ist der Krieg in Europa mit dem Krieg in der Ukraine zurückgekehrt. Ein Blick in viele Länder unseres globalen Dorfes reicht, um zu sehen, dass Frieden eben nicht selbstverständlich ist, sondern nach wie vor geschaffen und geschützt werden muss.  

Der Friedenswettbewerb soll den Teilnehmenden die Möglichkeit eröffnen, sich eingehend mit Themen wie Streitschlichtung, Friedensfindung, Toleranz, Zusammenleben in Diversität, Religionskrieg, Kultur- oder Diplomatiegeschichte zu beschäftigen.  

In der Auseinandersetzung mit dem Thema Westfälischer Friede sollen Zusammenhänge und Hintergründe erkannt und verstanden werden, zum Beispiel, wie Religion wiederholt für machtpolitische Interessen missbraucht und wie Intoleranz und Ausgrenzung für Konflikte instrumentalisiert wurden – und immer noch werden. Eine traurige Realität, die auch heute noch Ursache manch militärischer Konflikte und Spannungen ist – sogar bei uns „vor der Haustür“, wie zum Beispiel in Nordirland, auf dem Balkan oder in der Ukraine.  

Der Westfälische Friede ist einer der ersten europäischen Friedensschlüsse der Moderne. Es gelang zum ersten Mal, in Europa einen Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden. Mit der offiziellen Anerkennung von drei Religionen wurde zudem ein wichtiger Schritt zur religiösen Toleranz gemacht – ein Thema, was heute aktueller denn je ist.  

„Es ist wichtig, einen epochenübergreifenden Blick auf Europa zu werfen, um gegenwärtige Entwicklungen besser einordnen zu können und Abschottungsbewegungen entgegenzuwirken.“, so die Veranstalter.

Weitere Informationen:

www.friedenswettbewerb.org

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