Die Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen den 22. Internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe.”
Wie seit mehreren Jahren werden auch diesmal die Verantwortlichen des Osnabrücker Theaters dafür sorgen, dass ihr Gebäude illuminiert wird. Stellvertretend für die gesamte Friedensstadt Osnabrück wird durch diese Aktion die besondere Verbundenheit der Theater-Belegschaft mit weltweiten Aktionen für Humanismus, Menschenrechte und einen toleranten Umgang miteinander dokumentiert. Die Friedensstadt ist mit ihrem Beitrag zur Aktion in guter Gesellschaft: In Berlin erstrahlte unter anderem bereits der Rathausturm, in Rom das Kolosseum, in Brüssel das Atomium, in Würzburg die Festung oder in Nürnberg die Straße der Menschenrechte.
Auch in den letzten Monaten wurden wieder Erfolge auf dem Weg der Abschaffung der Todesstrafe erzielt. Im Dezember 2022 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet (125 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, zwei mehr als bei der Abstimmung 2020).
Am 27. Mai 2022 stimmte die Nationalversammlung der Zentralafrikanischen Republik per Akklamation für die Abschaffung der Todesstrafe. Im vergangenen Jahr haben sich auch Sambia (der Präsident verkündete Weihnachten 2022 die Abschaffung) und Ghana (das Parlament stimmte im Juli 2023 für die Abschaffung) auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe begeben. Afrika ist somit dabei, nach Europa der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juni 2022 wurde in Kasachstan die neue Verfassung durch ein Referendum akzeptiert, in der die Todesstrafe nicht mehr vorkommt.
Leider bleiben besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind in diesem Jahr aus Krisengebieten steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, auch die Zahl der Todesurteile hat zugenommen. Todesurteile werden häufig wegen Drogendelikten verhängt und sind nicht selten von Diskriminierung der Ärmsten und Schwächsten geprägt. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteil und Hinrichtung führen, wie dies in Myanmar geschehen ist. In Alabama/USA soll ein Mann, Kenneth Smith mit einer Methode hingerichtet werden (Stickstoff-Erstickung), die nicht einmal für Tiere erlaubt ist. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich.
Weitere Informationen über die internationale Initiative finden sich im Internet unter www.santegidio.org bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en