Morgenland Festival

Wenn in der Osnabrücker Marienkirche Musiker aus Staaten des arabischen Raumes gemeinsam mit Musikern aus Israel oder Ländern der Balkan-Region musizieren, dann findet gerade das Morgenland Festival statt. Dieses renommierte Festival hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Musikkultur des Vorderen Orients im Westen bekannt zu machen und einen Austausch zwischen den Musikern unterschiedlichster Nationen und Musikstile zu ermöglichen. So wurde Osnabrück zu einem Ort, an dem sich Tonkünstler aus der ganzen Welt treffen, die nicht nur ihre Sounds vorstellen, sondern sie auch mit anderen fusionieren. Da erleben die Zuschauer Konzerte, bei denen die Sheng, eine chinesische Mundorgel, ihre exotischen Töne mit denen der arabischen Kurzhalslaute Oud vermengt. Oder ein uigurischer Rocksänger steht zusammen mit einer syrischen Sängerin auf der Bühne, die sich traditioneller Musik des Nahen Ostens verschrieben hat.

2005 wurde das Morgenland Festival aus der Taufe gehoben. Innerhalb kürzester Zeit brachte es Festivalgründer Michael Dreyer fertig, dieser außergewöhnlichen Veranstaltung internationale Aufmerksamkeit zu verschaffen. So organisierte er 2007 einen Auftritt des Osnabrücker Symphonieorchesters in Teheran. Es war das erste Mal, dass dort seit der islamischen Revolution im Jahr 1979 mal wieder ein westliches Orchester auftreten durfte. Während des Bürgerkrieges in Syrien gelang es Dreyer, 65 Musiker aus 9 Ländern zu einem mehrtägigen Gastspiel nach Erbil und Sulaimaniya ins irakische Kurdistan einzuladen.

Zentraler Treffpunkt für diese Menschen verbindenden Aktivitäten ist einmal im Jahr das Morgenland Festival in Osnabrück. Mittlerweile haben sich zwei Ensembles formiert, die das Publikum immer wieder mit spektakulären Auftritten überraschen. Ob die Morgenland Allstar Band in einer Produktionshalle des Osnabrücker Volkswagen-Werks auftritt oder das Morgenland Chamber Orchestra in einem Osnabrücker Kulturzentrum, musikalische Feinkost ist stets garantiert.

So ermöglicht das Morgenland Festival seinen Gästen die Begegnung mit anderen Kulturen als ein komplexes, mal fremdes, mal verwandtes, aber immer inspirierendes Vergnügen.

Der syrische Klarinettist Kinan Azmeh und die kurdische Sängerin Aynur. Foto: Andy Spyra
Der syrische Klarinettist Kinan Azmeh und die kurdische Sängerin Aynur. Foto: Andy Spyra
Farbenfroh Die Morgenland Allstar Band in der VW-Werkshalle in Osnabrück. Foto: Andy Spyra
Farbenfroh Die Morgenland Allstar Band in der VW-Werkshalle in Osnabrück. Foto: Andy Spyra