Der Friedenspreis
Alle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis*5. Januar 1938 in Kamiriithu, Limuru, Kenia
Ngũgĩ wa Thiong’o ist ein kenianischer Schriftsteller und Kulturwissenschaftler. Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller Ostafrikas. Ngũgĩ lehrte als Vergleichender Literaturwissenschaftler unter anderem an der Yale University, New York University und an der University of California, Irvine. An der NYU war Ngũgĩs von 1992 bis 2002 sowohl Professor für Vergleichende Literatur und Theaterwissenschaft (Comparative Literature and Performance Studies) als auch „Remarque Professor“ für Sprache, hat aber nicht direkt zu Remarque geforscht oder publiziert.
Ngũgĩs Familie wurde wegen des Mau-Mau-Aufstands gefangengenommen, sein Stiefbruder starb und seine Mutter wurde gefoltert. Als er die englischsprachige Missionsschule Alliance High School in Kikuyu besuchte, wurde er ein gläubiger Christ. Danach studierte er an der Makerere-Universität in Uganda und an der University of Leeds in Großbritannien. Dort veröffentlichte er 1964 seinen ersten Roman Weep Not, Child, der ihn weltbekannt machte. Es folgten The River Between (1965), A Grain of Wheat (1967), und Petals of Blood (1977). Devil on the Cross (1980) schrieb er während seiner Gefangenschaft auf Toilettenpapier. Es wurde sein erster Roman auf Kikuyu. Die folgenden zwei Romane, Matigari (1986) und Wizard of the Crow (2006), wurden ebenfalls zuerst auf Kikuyu geschrieben.
In seinen Essay-Sammelbänden Decolonising the Mind und Moving the Centre findet sich eine Auswahl von Vorträgen und Artikeln, die grundlegend seine postkoloniale Kritik und kulturwissenschaftlichen Thesen verdeutlichen.
Ngũgĩ unterrichtete an der Universität Nairobi am Fachbereich für Englisch, an der Yale University, an der Hochschule Amherst, an der New York University und ist darüber hinaus Professor der vergleichenden Literaturwissenschaft an der University of California, Irvine.
Der Autor versteht sich als antikolonialer Schriftsteller. Vor diesem Hintergrund publiziert er seit 1978 in seiner Muttersprache, dem Kikuyu (auch Gikuyu genannt). Alle Werke wurden ins Englische und in zahlreiche andere Sprachen übersetzt. Populär machten ihn nicht nur die aufklärerischen Themen, sondern auch sein Widerstand gegen die britische Kolonialpolitik und die spätere postkoloniale Herrschaft der Regierung von Daniel arap Moi sowie sein Bezug auf traditionelle afrikanische Theater- und Erzählkunst.
Das Theaterstück Ich heirate dich, wann ich will (Ngaahika Ndeenda) war Anlass für das Regime unter Präsident Jomo Kenyatta, ihn 1977 zu foltern und ihn im Kamithi-Hochsicherheitsgefängnis in Nairobi ohne Prozess zu inhaftieren. Seine Bücher und Theaterstücke wurden von der Moi-Regierung verboten. Nur mit Schwierigkeiten fand er Anfang der 80er Jahre in England politisches Asyl. 2004 besuchte er nach dem Regierungswechsel zur „Regenbogenkoalition“ unter Präsident Mwai Kibaki erstmals wieder Kenia, reiste aber nach einem mysteriösen Überfall in seinem Apartment auf sich und seine Frau, die vergewaltigt wurde, wieder zurück in die USA.
Verlagsinformation: Sein literarisches Werk macht den kenianischen Kulturwissenschaftler und Schriftsteller Ngũgĩs wa Thiong’o seit vielen Jahren zu einem Kandidaten für den Literaturnobelpreis. In seiner Essay-Sammlung Dekolonisierung des Denkens analysiert er die geistigen Folgen des europäischen Kolonialismus, der Unterdrückung der Sprachen Afrikas und damit auch der Zerstörung von Kulturen. Als das Ende der kolonialen Herrschaft erkämpft war, bestand die europäische kulturelle Dominanz fort. Europas Sprachen, sein Denken, sein Blick auf Geschichte und Gegenwart beeinflussen das afrikanische Selbstverständnis bis heute. Durch die Essays von Ngũgĩs wa Thiong’o wird deutlich, dass die afrikanischen Sprachen ein wesentliches Mittel zur Befreiung von kolonialen Herrschafts- und Denkstrukturen sind. Denn die Sprache bildet den Grundstein für die Vermittlung von Kultur und Geschichte. Die nun erstmals auf Deutsch vorliegende Essaysammlung wird durch aktuelle Beiträge afrikanischer Autoren und Wissenschaftler ergänzt, die sich mit der Bedeutung auseinandersetzen, die Ngũgĩs wa Thiong’os Thesen in ihrer Heimat erlangt haben: Boubacar Boris Diop (Senegal), Achille Mbembe (Kamerun), Petina Gappah (Simbabwe), Sonwabiso Ngcowa (Südafrika) und Mukoma wa Ngũgĩs, einem Sohn Ngũgĩs wa Thiong’os.
Sea-Watch ist Ende 2014 aus einer Initiative von Freiwilligen entstanden, die dem Sterben im Mittelmeer nicht mehr länger tatenlos zusehen konnten. Am 19. Mai 2015 wurde der Verein Sea-Watch e.V. gegründet, der die Arbeit als gemeinnützig anerkannter Rechtsträger (Gemeinnützigkeit: VR 34179 B) verantwortet.
Der Vorstand von Sea-Watch e.V. ist ausschließlich ehrenamtlich tätig.
Die Europäische Union setzt sich für Demokratie und Menschenrechte ein, schottet sich jedoch gleichzeitig immer weiter gegen Menschen auf der Flucht ab, sei es durch milliardenschwere Grenzsicherungsanlagen oder völkerrechtlich bedenkliche und umstrittene Rückübernahmeabkommen mit Drittstaaten wie der Türkei. Aufgrund dieser Abschottung ertrinken jährlich Tausende Menschen bei dem Versuch einen sicheren Hafen der EU zu erreichen, viele von ihnen in Sichtweite unserer Ufer und Strände.
Deshalb haben sich die Initiatoren und Mitwirkenden von Sea-Watch der Seenotrettung verschrieben. Kein Mensch sollte auf der Flucht und in der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben an den Außengrenzen der Europäischen Union sterben.
Die Lücke einer institutionalisierten, flächendeckenden Seenotrettung mit klarem Mandat, wie etwa Mare Nostrum, die mehr als 130.000 Menschen retteten aber von der EU nicht übernommen und daher beendet wurde, versucht Sea-Watch so lange wie möglich und im Rahmen seiner Möglichkeiten zu füllen. Die Mitwirkenden halten dies für ihre humanitäre Pflicht. Dass jedoch private Organisationen die Seenotrettung im Mittelmeer anstelle von Staaten übernehmen, kann und sollte kein Dauerzustand werden! Sea-Watch fordert eine internationale, institutionalisierte Seenotrettung mit eindeutigem Mandat und auf lange Sicht vor allem legale und sichere Einreisewege für Schutzsuchende im Sinne einer #SafePassage.
Seit Anfang 2015 arbeitet die ständig wachsende Organisation, die vor allem aus engagierten Freiwilligen aus ganz Europa besteht, an der Projekt-Organisation und Umsetzung von Sea-Watch. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden und versucht, so viele Menschen wie möglich vor dem Tod durch Ertrinken zu bewahren. Sea-Watch war bisher an der Rettung von weit über 37.000 Menschen beteiligt.
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