Justus Möser

Eine schillernde Persönlichkeit, die großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt Osnabrück hatte, war Justus Möser. Der studierte Jurist, der sich bald auch als Literat, Historiker und Staatsmann über Osnabrück hinaus einen Namen machte, wurde von Johann Wolfgang von Goethe einst augenzwinkernd als „Patriarch von Osnabrück“ bezeichnet.

1743, im Alter von nur 23 Jahren, war Möser bereits „Geheimer Justizrat“ und nahm so Einfluss auf die Angelegenheiten des Fürstbistums Osnabrück. In zahlreichen Publikationen setzte er sich mit Politik, Geschichte, Theater und Literatur auseinander und leistete so einen wichtigen Beitrag zur deutschen Geistesgeschichte in der Zeit der Aufklärung.

Heute schreibt man dem Sohn der Stadt zu, dass das heutige deutsche Rechtssystem auf seinen Schriften aufbaut, in denen er das germanische Recht in das römische Recht überführte. Ausführlich widmete Möser sich der Volkskunde und dem Brauchtum. So wunderte es nicht, dass er sich 1768 ausgiebig mit seiner Heimatstadt auseinandersetzte, indem er die „Osnabrückische Geschichte“ schrieb, ein historisches Werk, das ihm viele Lorbeeren einbrachte. Viel gelesen wurden auch seine Beiträge für die „Wöchentlichen Osnabrückischen Intelligenzblätter“, die er 1756 gegründet hatte. Darin beschäftigte er sich unter anderem mit Literatur und der deutschen Sprache.

Begraben wurde Justus Möser 1794 in seiner Heimatstadt. Eine Grabplatte in der Osnabrücker Marienkirche erinnert an seine Person. Ein Denkmal ehrt ihn auf einem Platz in der Nähe des Doms. Darüber hinaus trägt hier eine Schule seinen Namen.

Seit 1944, anlässlich des 150. Todestages Mösers, verleiht die Stadt Osnabrück im Gedenken an die Verdienste des Staatsmanns die Justus-Möser-Medaille an Personen, die sich um Osnabrück oder die Region verdient gemacht haben. Die 1988 gegründete Justus-Möser-Dokumentationsstelle hat die Aufgabe übernommen, das Leben dieser bedeutenden Persönlichkeit nachzuzeichnen.

Ernst Gottlob, Justus Möser, Öl auf Leinwand, 1777
Ernst Gottlob, Justus Möser, Öl auf Leinwand, 1777