Der Friedenspreis
Alle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-FriedenspreisAlle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-FriedenspreisDer Sohn der Stadt, dessen Erbe mit großem Engagement gepflegt wird, ist Felix Nussbaum. Dem Maler, der 1904 in Osnabrück geboren und 1944 in Auschwitz ermordet, wurde in seiner Heimatstadt ein eigenes Museum gewidmet. In dem von dem Architekten Daniel Libeskind entworfenen und realisierten Felix-Nussbaum-Haus werden mehr als 200 Bilder des Künstlers aufbewahrt und in wechselnden Ausstellungen gezeigt.
Nussbaum wuchs in Osnabrück als Sohn eines jüdischen Kaufmanns auf, der selbst Hobbymaler war. Daher wurde Felix schon früh ermuntert, zu malen und auch eine künstlerische Ausbildung zu absolvieren. Er studierte in Hamburg und Berlin. Schon bald wurden seine Bilder, die heute der Neuen Sachlichkeit zugeordnet werden, in Ausstellungen gezeigt. Doch als die Nationalsozialisten in Deutschland das Ruder übernahmen, bekam Felix Nussbaum schnell zu spüren, was es heißt, als Jude unerwünscht zu sein und verfolgt zu werden. Mit seiner Ehefrau Felka Platek ging er ins Exil in Italien und Frankreich. 1937 wurde Brüssel zum Domizil des Künstlerpaares.
Zwei Tage nach dem Einmarsch deutscher Truppen am 8. Mai 1940 wurde Felix Nussbaum von den belgischen Behörden verhaftet und in das südfranzösische Internierungslager Saint-Cyprien gebracht, aus dem er jedoch fliehen konnte und nach Brüssel zurückkehrte. Das Ehepaar versteckte sich bei einem befreundeten Kunsthändler, wurde jedoch denunziert und Anfang August 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort kamen beide in den letzten Wochen vor der Befreiung des Lagers ums Leben. Nussbaums Bilder wurden in der Zeit des Exils mehr und mehr von seiner persönlichen Situation, den Themen Verfolgung, Hoffnungslosigkeit und Holocaust geprägt. Das Bild, das als sein letztes gilt, trägt den Titel „Triumph des Todes (Die Gerippe spielen zum Tanz)“ und ist eine apokalyptische Vision.