Der Friedenspreis
Alle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-FriedenspreisGanz in der Nähe der Osnabrücker Altstadt befindet sich ein Gebäude, das durch sein Äußeres ganz besonders auffällt. Es wurde von dem bekannten amerikanischen Architekten Daniel Libeskind entworfen, um das künstlerische Werk Felix Nussbaums zu beherbergen. Mit mehr als 200 Bildern verfügt das Haus über die größte Sammlung des in Auschwitz ermordeten Künstlers.
Nussbaum, der 1904 in Osnabrück geborene und 1944 in Auschwitz ermordete jüdischer Künstler, hielt wie kein anderer die Erfahrungen der Jahrzehnte nach dem Ersten Weltkrieg und insbesondere der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 in seinem Werk fest. Immer wieder suchte er Motive in seinem Umfeld im Exil oder er porträtierte sich als Geflüchteten. Dadurch wird das ihm gewidmete Museum zu einem gesellschaftspolitischen Ort. Das Felix-Nussbaum-Haus gemahnt an den Holocaust.
Wie wollen, wie können wir in Frieden miteinander leben? Das ist die zentrale Frage, die im Felix-Nussbaum-Haus gestellt wird. Das Museum wird zum Friedenslabor. Wechselnde Ausstellungen, Diskussionsveranstaltungen, Lesungen, Zeitzeugengespräche, eine jiddische Musikreihe und nicht zuletzt die Architektur Libeskinds laden zur Auseinandersetzung mit den drängenden Fragen unserer Zeit ein. Das Haus ist integraler Bestandteil des Osnabrücker Museumsquartiers, zu dem das Kulturgeschichtliche Museum, die Villa Schlikker und das Akzisehaus zusammengefasst wurden.
Ein wichtiges Zitat von Felix Nussbaum hat sich die Gesellschaft zu eigen gemacht, die sich dem Vermächtnis des von den Nazis ermordeten Künstlers widmet: „Wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben“, hatte der gebürtige Osnabrücker einmal gesagt. So ist es das Ziel der Felix-Nussbaum-Gesellschaft, die Öffentlichkeit mit Leben und Werk des Malers vertraut zu machen. Entsprechend initiieren und organisieren sie Projekte und Veranstaltungen, die über Felix Nussbaum informieren, über seine Vita, seine Verfolgung und Flucht, die Arbeit im Exil und schließlich seine Ermordung durch die Nazis in Auschwitz.
1987 wurde die Felix-Nussbaum-Gesellschaft gegründet. Unter anderem ist es dem konsequenten Engagement der Mitglieder zu verdanken, dass die Pläne verwirklicht wurden, in Osnabrück 1998 das Felix-Nussbaum-Haus zu errichten. In dem durch den Architekten Daniel Libeskind gestalteten Museumsbau, wird ein großer Teil des Gesamtwerkes Nussbaums präsentiert.
Seit dem Jahr 2000 informiert das Mitgliedermagazin „FN-Nachrichten“ regelmäßig über Aktivitäten der Gesellschaft sowie über aktuelle Forschungen und Ereignisse rund um den Künstler.
Um die „Bilder nicht sterben zu lassen“, hat die Gesellschaft 20 hochwertige Reproduktionen von den wichtigsten Bildern Nussbaums anfertigen lassen. Professionell verpackt in extra zu diesem Zweck angefertigten Transportkisten werden die Repros unter dem Motto „Unterwegs mit Felix Nussbaum“ auf Tour geschickt, um in wichtigen Kultur- und Kunsthäusern in Europa ausgestellt zu werden.
„Unser bürgerschaftliches Engagement ist von der tiefen Überzeugung getragen, dass die Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer offenen und toleranten Gesellschaft leistet“, beschreiben die Mitglieder der Gesellschaft ihre Intention.