Der Friedenspreis
Alle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-FriedenspreisAlle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-FriedenspreisWas haben die Rathäuser in Osnabrück und Münster mit dem vereinten Europa des 21. Jahrhunderts zu tun? Sehr viel! Dies findet auch die Europäische Kommission, die ihnen im Jahr 2015 als „Stätten des Westfälischen Friedens“ das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen hat.
Die mit dem Siegel ausgezeichneten Orte haben die Geschichte und Entwicklung Europas im besonderen Maße geprägt. In den Rathäusern von Osnabrück und Münster wurde 1648 auf dem Verhandlungswege der Westfälische Frieden geschlossen. Dieser Frieden beendete den verheerenden Dreißigjährigen Krieg und das Zeitalter der Konfessionskriege durch diplomatische Verhandlungen, statt durch militärische Gewalt.
Damit legte er erste Grundlagen für eine europäische Staatengemeinschaft und entwickelte sich zu einer Säule internationaler Beziehungen, die auch heute noch Gültigkeit haben. Denn der Frieden legte erste Grundlagen für eine europäische Staatengemeinschaft. Die Friedensverträge entwickelten sich mit ihren völkerrechtlichen Bestimmungen zu einer Säule internationaler Beziehungen, die noch heute von großer Bedeutung sind. In Osnabrück wurde zudem eine besondere, deutschlandweit einmalige, Errungenschaft vereinbart: eine abwechselnde Amtsfolge von evangelischen und katholischen Fürstbischöfen, die bis 1803 Bestand hatte und ein friedliches Miteinander der Konfessionen regelte.
Die Europäische Kommission legte bei ihrer Entscheidung besonders Wert darauf, dass der europäische Gedanke auch heute noch eine besondere Rolle spielt und insbesondere das Bewusstsein junger Menschen für eine europäische Identität gestärkt wird. „Im 17. Jahrhundert verhandelten die höchsten Repräsentanten Europas in unserem Rathaus. Heute ist es für jeweils ein Jahr die Wirkungsstätte von jungen Städtebotschaftern aus unseren europäischen Partnerstädten. Mit diesem bundesweit einmaligen Konzept der Städtebotschafter und vielen Europaschulen ist Osnabrück eine europäische Kommune“, erläutert Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. „Aber auch kulturelle Aktivitäten wie das European Media Art Festival oder grenzüberschreitende Zusammenschlüsse wie die EUREGIO befördern den europäischen Gedanken und Einigungsprozess.“
Neben dem religiösen Toleranzgedanken ist aber auch der Gedanke des Ausgleichs und des ausgehandelten Kompromisses ein maßgebliches Ergebnis des Westfälischen Friedenschlusses. Beide für die europäische Geschichte so entscheidenden Errungenschaften sind für die „Stätten des Westfälischen Friedens“, Osnabrück und Münster, auch heute noch Auftrag und Verpflichtung. Die Stichworte und Handlungsfelder hierzu sind Dialog und Teilhabe, ein Miteinander der Kulturen und Religionen. In zahlreichen überregional und auch europäisch wirksamen Aktivitäten und Veranstaltungsformaten wird diese Kultur gelebt und weiterentwickelt.
Heute erzählen bereits 29 ausgezeichnete Kulturerbe-Stätten vom Baltikum bis Portugal die Geschichte Europas und tragen mit ihren Aktivitäten dazu bei, die europäische Gegenwart und Zukunft zu gestalten.
Erfahren Sie mehr über Europas Kulturerbe: Infos und Links zu allen 29 Kulturerbe-Stätten finden Sie hier: