Archivmeldung

Künstler Gunter Demnig verlegt weitere Stolpersteine in Osnabrück

Weitere sechs sogenannte Stolpersteine werden am Montag, 12. August, ab 9 Uhr in Osnabrück verlegt. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat Mitte der 1990er Jahre das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen, mit dem mittlerweile europaweit an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird. Die sogenannten „Stolpersteine“ sind mit einer beschrifteten Messingplatte versehen und werden vor dem letzten freiwilligen Wohnort oder der Arbeitsstätte der Osnabrückerinnen und Osnabrücker in den Gehweg eingelassen.

Mit der Verlegung, die durch den Künstler selbst erfolgt, wird an sechs Bürgerinnen und Bürger erinnert, die von den Nationalsozialisten als asozial stigmatisiert wurden, die dem Judentum angehörten oder politisch verfolgt wurden. All diese Menschen fanden den Tod in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten.

Die Route beginnt um 9 Uhr am Adolf-Reichwein-Platz (Alte Münze, Ecke Osterberger Reihe) mit der Verlegung eines Stolpersteins für Johann Bender, der im Konzentrationslager Ravensbrück ermordet wurde. Auch der zweite Stolperstein wird am Adolf-Reichwein-Platz (gegenüber Alte Münze Nr. 21) verlegt. Dieser erinnert an Franz Stastny, der als asozial stigmatisiert und ebenfalls im KZ Ravensbrück ermordet wurde. Hermann Berhard Heying wurde wegen politischer Äußerungen verfolgt und im KZ Sachsenhausen ermordet. Der Stolperstein, der an ihn erinnert, wird gegen 9.30 Uhr an der Redlingerstraße auf Höhe des Hauses Nr. 13 verlegt.

Es folgt gegen 9.45 Uhr die Verlegung des Stolpersteins für Friedrich Wischmeyer an der Krahnstraße 30b. Friedrich Wischmeyer wurde als asozial stigmatisiert und kam im April 1941 im KZ Dachau zu Tode.

Gegen 10.15 Uhr wird an der Wielandstraße 2 ein Stolperstein für Joel Maschke verlegt. Joel Maschke war der Sohn Reneé Rosi Maschkes und der Enkelsohn von Olga Roos, für die bereits Stolpersteine an der Adresse liegen. Durch Hinweise Angehöriger wurde die Stadt darauf aufmerksam gemacht, dass Renee Rosi Maschke noch einen 1931 geborenen Sohn hatte.

Ein weiterer, und der letzte Stolperstein dieser Verlegeroute, wird gegen 10.45 an der Adolfstraße 14a für Karl Bormann verlegt. Auch Karl Bormann wurde von den Nationalsozialisten als asozial stigmatisiert und im Februar 1940 im KZ Sachsenhausen ermordet.

Zum bislang letzten Mal wurden Stolpersteine in Osnabrück im Jahr 2019 verlegt. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die zumeist ehrenamtlich geleisteten Recherchen länger ruhen. Weitere Informationen zu dem Projekt Stolpersteine sind im städtischen Büro für Friedenskultur unter der Telefonnummer 0541 323-2287 und im Internet unter www.osnabrueck.de/stolpersteine erhältlich.

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