Gerade in einer Zeit, die von Krieg und Terror geprägt ist, möchten die Stadt Osnabrück und die Jüdische Gemeinde Osnabrück gemeinsam ein Zeichen für Frieden und Solidarität setzen. Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, die während des Entzündens der Kerze von Bürgermeisterin Eva-Maria Westermann vertreten wurde, äußerte sich bereits am Morgen zum jüdischen Leben in Osnabrück: „Wir feiern heute den Anfang des Chanukka-Festes mitten auf dem Weihnachmarkt. Damit zeigen wir, jüdisches Leben gehört zu Osnabrück, gehört in die Stadtgesellschaft. Dass wir dies gemeinsam feiern, finde ich für jedes Fest jeder Religionsgemeinschaft wichtig, damit wir Gebräuche und Gepflogenheiten gemeinsam erleben.“
Bürgermeisterin Eva-Maria Westermann betonte in ihrem Grußwort, wie tröstlich es sei, dass zumindest in der Friedensstadt Osnabrück die Brüderlichkeit und das traditionelle Miteinander der Religionsgemeinschaften dem Hass bislang standgehalten habe. „Chanukka erinnert nicht nur an die Widerstandkraft des jüdischen Glaubens. Chanukka erinnert auch an das Streben nach Frieden und Toleranz. Auch diese Werte werden durch die Gewalt bedroht – und damit letztlich auch unser eigenes Gesellschaftmodell.“
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, Michael Grünberg, erinnerte an die antisemitischen Ausschreitungen in Deutschland und weltweit nach dem blutigen Terroranschlag der Hamas in Israel am 7. Oktober. „In Osnabrück leben wir in einer friedfertigen Stadt. Heute Morgen hat die Wache der Solidarität vor der Synagoge begonnen. Dies ist ein Zeichen, welches uns sehr gut tut, das uns sogar beruhigt. Aber ich es reicht noch nicht aus. Es muss noch mehr Zivilcourage gezeigt werden. Denn eines wissen wir heute: Antisemitismus ist nicht das Ende von irgendwas, sondern der Anfang.“