Der Künstler Gunter Demnig hat Mitte der 1990er Jahre das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen, mit dem mittlerweile europaweit an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird. Die sogenannten „Stolpersteine“ sind mit einer beschrifteten Messingplatte versehen und werden vor dem letzten freiwilligen Wohnort oder der Arbeitsstätte der Osnabrückerinnen und Osnabrücker, die Opfer der Nationalsozialisten wurden, in den Gehweg eingelassen.
Mit der Verlegung wird an sechs Bürgerinnen und Bürger erinnert, die von den Nationalsozialisten als `asozial´ stigmatisiert wurden, den Kriegsdienst verweigerten oder aufgrund ihrer politischen Gesinnung verfolgt wurden.
Die Route beginnt um 10 Uhr an der Heinrichstraße 25 mit der Verlegung eines Stolpersteins für Walter Sundermann, der den Kriegsdienst verweigerte und an den Folgen der Haft im Lager Esterwegen verstarb. An Wilhelm Breckenfelder erinnert der zweite Stolperstein, der gegen 10.30 Uhr an der Spindelstraße 19 verlegt wird. Breckenfelder wurde von den Nationalsozialisten als „Berufsverbrecher“ stigmatisiert und in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Bernhard Meyer verweigerte den Kriegsdienst und wurde nach seiner Flucht in Düsseldorf hingerichtet. Der Stolperstein, der an ihn erinnert, wird um zirka 11 Uhr an der Sutthauser Straße 28 verlegt.
Gegen 11.30 Uhr folgt am Stahlwerksweg 11 die Verlegung des Stolpersteins für August Wille, der als Mitglied der verbotenen KPD im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv war und als KZ-Häftling kurz vor Kriegsende auf der Cap Arcona, einem Handelsschiff, den Tod fand. An der Rothenburgerstraße 23a wird gegen 12 Uhr ein Stolperstein für August Hinrichs verlegt. August Hinrichs wurde als „Berufsverbrecher“ stigmatisiert und 1942 im Konzentrationslager Buchenwald ermordet.
Ein weiterer, und der letzte Stolperstein dieser Verlegeroute, wird gegen 12.30 Uhr „Am Tannenkamp 46“ für Johann Wahlbrink verlegt. Ihm wurde vorgeworfen, Adolf Hitler beleidigt zu haben. Er starb an den Folgen der Haft.
Die Biografien der Menschen, an die mit den Stolpersteinen erinnert wird, wurden durch Ehrenamtliche fachkundig recherchiert. Finanziert werden die Stolpersteine über Patenschaften.
Weitere Informationen zu dem Projekt Stolpersteine sind im städtischen Büro für Friedenskultur unter Telefon 0541 323-2287, friedenskulturnoSpam@osnabruecknoSpam.de und im Internet unter www.osnabrueck.de/stolpersteine erhältlich.