Am Regenrückhaltebecken Haster Weg erinnert seit 1986 das Mahnmal „Verbrannte Bücher“ des Künstlers Dominikus Witte an die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten im Jahr 1933.
Im Weltbild der Nationalsozialisten, dass durch Rassismus und die Vorstellung einer homogenen Volksgemeinschaft geprägten war, blieb kein Platz für politisch Andersdenkende, für pazifistische oder kommunistische Meinungen und vor allem nicht für literarische Werke jüdischer Menschen. Entsprechend verboten und verbrannten die Nationalsozialisten tausende Bücher jüdischer und politisch unliebsamer Autorinnen und Autoren, darunter auch die Werke Erich Maria Remarques.
Der Ort des Mahnmals abseits der Stadtmitte mag ungewöhnlich erscheinen. Er steht aber im Zusammenhang mit dem benachbarten Wohngebiet Hof Hanesch, in dem die Straßen Anfang der 1980er Jahre nach den verfolgten und verbotenen Autoren benannt wurden.
Dass auf einer erläuternden Infotafel bisher nur die Namen von Autoren standen, obwohl die Werke von Autorinnen ebenso verboten und verbrannt wurden, stieß berechtigterweise auf die Kritik der DGB-Frauen Osnabrück. Jährlich erinnern sie am 10. Mai mit weiteren Kooperationspartnern an die größte der Bücherverbrennungen im Jahr 1933. Insbesondere der Initiative von Gabriele Uthmann ist es zu verdanken, dass nun seit Anfang November eine aktualisierte Tafel auch die Namen von fünf Autorinnen aufführt, nach denen Straßen in Osnabrück benannt wurden.
Zudem befindet sich auf der Tafel ein QR-Code, über den man zur Homepage der Stadt Osnabrück mit weiteren Informationen zu den Autorinnen und Autoren gelangt. Die Gedenktafel ist zusätzlich mit Pyramiden- und Brailleschrift für Menschen mit Sehbehinderung versehen.
Kontakt: Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur, Telefonnummer 0541 323 2287, grewe.cnoSpam@osnabruecknoSpam.de