Der Friedenspreis
Alle zwei Jahre vergibt Osnabrück den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Erich-Maria-Remarque-FriedenspreisZiel der 1986 in Osnabrück gegründeten Erich Maria Remarque-Gesellschaft e.V. ist es, im Geiste des 1898 in Osnabrück geborenen Autors Erich Maria Remarque, humanistische Kultur, Kunst, Wissenschaft und Forschung zu fördern und Remarques pazifistisches Gedankengut in der Öffentlichkeit zu verbreiten. So wird Remarque in der Satzung der Gesellschaft zitiert: „Mein Thema ist der Mensch dieses Jahrhunderts. Die Frage der Humanität. Und mein Credo ist das des Individualisten: Unabhängigkeit, Toleranz, Humor.“
Die Gesellschaft bezieht öffentlich Stellung, wenn Toleranz gefährdet ist und Menschenrecht oder Menschenwürde verletzt werden, z. B. wenn es um Menschen geht, die aus Kriegs- oder Krisengebieten kommend bei uns Zuflucht suchen.
Der Autor, der mit seinem Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“ weltberühmt wurde und dessen Bücher von den Nationalsozialisten öffentlich verbrannt wurden, sah sich immer in der Pflicht, die Stimme zu erheben, wenn Menschenrechte und Menschenwürde verletzt wurden. In diesem Sinne werden heute die Mitglieder der Remarque-Gesellschaft in der Bürgerschaft aktiv, indem sie Friedensengagement aller Art fördern, Veranstaltungen organisieren, mit Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, die Forschung der Universität unterstützen und vor allem mit dem nach Remarque benannten Friedenszentrum kooperieren.
Ein wichtiges Zitat von Felix Nussbaum hat sich die Gesellschaft zu eigen gemacht, die sich dem Vermächtnis des von den Nazis ermordeten Künstlers widmet: „Wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben“, hatte der gebürtige Osnabrücker einmal gesagt. So ist es das Ziel der Felix-Nussbaum-Gesellschaft, die Öffentlichkeit mit Leben und Werk des Malers vertraut zu machen. Entsprechend initiieren und organisieren sie Projekte und Veranstaltungen, die über Felix Nussbaum informieren, über seine Vita, seine Verfolgung und Flucht, die Arbeit im Exil und schließlich seine Ermordung durch die Nazis in Auschwitz.
1987 wurde die Felix-Nussbaum-Gesellschaft gegründet. Unter anderem ist es dem konsequenten Engagement der Mitglieder zu verdanken, dass die Pläne verwirklicht wurden, in Osnabrück 1998 das Felix-Nussbaum-Haus zu errichten. In dem durch den Architekten Daniel Libeskind gestalteten Museumsbau, wird ein großer Teil des Gesamtwerkes Nussbaums präsentiert.
Seit dem Jahr 2000 informiert das Mitgliedermagazin „FN-Nachrichten“ regelmäßig über Aktivitäten der Gesellschaft sowie über aktuelle Forschungen und Ereignisse rund um den Künstler.
Um die „Bilder nicht sterben zu lassen“, hat die Gesellschaft 20 hochwertige Reproduktionen von den wichtigsten Bildern Nussbaums anfertigen lassen. Professionell verpackt in extra zu diesem Zweck angefertigten Transportkisten werden die Repros unter dem Motto „Unterwegs mit Felix Nussbaum“ auf Tour geschickt, um in wichtigen Kultur- und Kunsthäusern in Europa ausgestellt zu werden.
„Unser bürgerschaftliches Engagement ist von der tiefen Überzeugung getragen, dass die Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer offenen und toleranten Gesellschaft leistet“, beschreiben die Mitglieder der Gesellschaft ihre Intention.
1995 wurde in Osnabrück die Hans Calmeyer Initiative gegründet. Ziel des eingetragenen Vereins sollte es fortan sein, Leben und Werk des Osnabrücker Juristen weiterzuerforschen, zu dokumentieren und öffentlich darzustellen. Vor allem sein Wirken als Retter tausender Juden während des Nazi-Regimes steht im Mittelpunkt der Forschungen.
Laut Satzung soll sich die Vereinsarbeit an der „vorbildhaften Haltung und den beispielgebenden Handlungsweisen der Persönlichkeit Calmeyers“ orientieren. So soll die demokratische Gestaltung des Gemeinwesens im Sinne des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland gefördert werden.
Toleranz und Völkerverständigung stehen im Fokus der Vereinsarbeit. Darüber hinaus wird gefordert, gegen jegliche Diskriminierung anzugehen, ob aus ethnischen, religiösen, weltanschaulichen und politischen Gründen. Zivilcourage und Widerstandsbereitschaft, auch gegen staatliches Unrecht, sei zu fördern.
Um diese gemeinsamen Ziele zu erreichen, arbeitet die Hans Calmeyer Initiative eng mit der Felix-Nussbaum-Gesellschaft, der Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft sowie der Initiative Augustaschacht und dem Verein Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss zusammen. Zum Zweck gemeinsamer Aktivitäten wurde der informelle Verbund "Fünf Vereine" initiiert.