Am 24. Oktober 1648 wurde der Friedensvertrag vom römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III., Frankreichs König Ludwig XIV. sowie der schwedischen Königin Christina unterzeichnet. Einen Tag später wurde der Friede von der Rathaustreppe in Osnabrück aus verkündet.
Fünf Jahre rangen die Gesandten in Osnabrück und Münster um Kompromisse. Das umfangreiche Vertragswerk sollte für die kommenden 150 Jahre das Grundgesetz für das Heilige Römische Reich deutscher Nation werden und das Vorbild für ein friedliches Europa.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Nicht weit vom Osnabrücker Rathaus entfernt ging der Friedenskongress im August 1648 in die entscheidende Phase. Das Quartier des schwedischen Gesandten Johan Oxenstierna an der Großen Domsfreiheit war bekannt für seine kostbaren roten Tapeten und seine Tafelstube mit silbernem Geschirr. In seinem Großen Saal im ersten Stock kamen die Gesandten an diesem Tag im August zusammen.
Der Kaiserliche Gesandte Isaac Volmaar verlas sechs Stunden lang den Entwurf des Friedensvertrages – Wort für Wort. Auch wenn es noch Diskussionen und Korrekturen gab – im Großen und Ganzen waren die Gesandten mit dem Werk einverstanden. Es gab nur ein Problem: Die Schweden wollten mit Rücksicht auf ihre französischen Verbündeten den Vertrag nicht vor Ort unterzeichnen. Doch dann die erlösende Idee: Ein Handschlag sollte es tun. Und so versprachen sich um vier Uhr nachmittags die Gesandten zum Zeichen, dass an dem Friedensvertrag „weiter nichts geendert werden solt“, den Frieden „in die handt“, wie man im Tagebuch Isaak Volmars nachlesen kann. Das Dokument war rechtsgültig.
Auf dem Weg zum endgültigen Kriegsende stand jetzt nur noch der Friedensvertrag zwischen dem Kaiser und Frankreich aus. Und auch dieser wurde in Osnabrück zur Unterschriftsreife gebracht. Der eigens zum Osnabrücker Handschlag aus Münster übergewechselte französische Gesandte Abel Servien handelte mit den Gesandten der deutschen Fürsten die letzten offenen Punkte aus und setzte die Endfassung des Vertrages auf. Zwar reisten die Diplomaten anschließend auf Wunsch des Kaisers nach Münster, um am 24. Oktober 1648 die Verträge zu unterzeichnen, doch wurden die entscheidenden Durchbrüche zum Westfälischen Frieden in Osnabrück erzielt.
Das Haus, in dem der Schwede Johan Oxenstierna so prunkvoll residierte, gibt es nicht mehr. Heute wohnt an dieser Stelle (ungefähr) der Bischof von Osnabrück.