Großes Friedenssingen auf dem Markt zum Jahrestag „375 Jahre Westfälischer Friede“

Mit einem vielstimmigen Chor hat Osnabrück an den Tag erinnert, als vor 375 Jahren der 30-jährige Krieg endete. Nachdem der Friedensvertrag am 24. Oktober 1648 in Münster unterzeichnet worden war, brachte ein Friedensbote die gute Nachricht nach Osnabrück, wo sie am 25. Oktober 1648 von der Rathaustreppe aus verkündet wurde. Vor Freude und Erleichterung fingen die Menschen spontan an zu singen. 

Gut 2000 Menschen fanden sich zum Friedenssingen auf dem Markt ein. Schirmherr der Veranstaltung ist der Osnabrücker Ehrenbürger und Bundespräsident a.D. Christian Wulff. Als Präsident des Deutschen Chorverbandes war es ihm ein Anliegen, das diese Veranstaltung in seiner Heimatstadt stattfindet. „Es ging eine große Friedfertigkeit von diesem gemeinsamen Singen aus und ich glaube, das hat die Menschen sehr bewegt und im Herzen berührt.“

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter begrüßte auch ihren Amtskollegen Markus Lewe aus Münster. Fünf Jahren lang hatten die Gesandten in Münster und Osnabrück um Frieden gerungen, bis er vor genau 375 Jahren endlich Wirklichkeit wurde. „Eine der großen Erkenntnisse dieses Jubiläums ist, dass der Westfälische Frieden der Sehnsucht ein Ziel gibt, und zwar die Hoffnung auch die Konflikte der heutigen Welt zu gegebener Zeit lösen zu können“, sagte der Münsteraner Oberbürgermeister. Das bestätigte auch Katharina Pötter: „Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, dass Frieden möglich ist. Es scheint leicht zu sein, einen Krieg zu beginnen und schwer ihn zu beenden. Aber es ist machbar, das hat der Westfälische Frieden gezeigt.“ 

Das Friedenssingen war nicht nur das klingende Finale des Jubiläumsjahres, sondern auch der Höhepunkt einer Jugendbegegnung mit 220 jungen Sängerinnen und Sängern. Sie kamen aus Osnabrücks Partner- und Freundschaftsstädten Angers, Haarlem und Greifswald sowie aus Stockholm. „In den vergangenen Tagen haben sie sie sich kennengelernt, gemeinsam geprobt und sogar Freundschaften geschlossen. Auch diese internationale Jugendbegegnung ist ein Weg zum Frieden“, sagte Katharina Pötter. 

Vor 375 Jahren sangen die Menschen „Nun lob mein Seel den Herren“, auch dieses Lied erklang zum Jubiläum. Unter anderem wurden dazu Mozarts Kanon „Dona nobis pacem“, der Osnabrücker Friedenschoral und weitere Friedenslieder angestimmt. Zudem standen extra für das Friedensjahr geschriebene Friedensstücke wie „Komm, wir singen für den Frieden“ als Projekt des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück und „Wege des Friedens“ als Titelsong des Ökumenischen Kirchentags in Stadt und Region Osnabrück auf dem Programm.

Termine

Am Samstag, 26. August, fand im Paul-Gerhardt-Haus in Münster eine offene Probe für das Friedenssingen statt. Die Veranstaltung dauerte von 11 bis 17 Uhr und bot allen interessierten Sängern die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Die Adresse des Treffpunkts lautete Friedrichstr. 10, 48145 Münster.

Am Samstag, dem 7. Oktober, gab es eine weitere offene Probe für das Friedenssingen, diesmal in der Aula der Universität in Osnabrück. Die Probe erstreckte sich von 10 bis 12 Uhr und bot eine gemeinschaftliche Gelegenheit zum Singen und Proben.

Eine ähnliche Gelegenheit bot sich erneut am 21. Oktober, diesmal ebenfalls von 10 bis 12 Uhr, in der Aula der Universität in Osnabrück. Die offene Probe stand allen Singbegeisterten offen, und wie bei den vorherigen Terminen wurde darauf hingewiesen, dass keine Verpflegung bereitgestellt wird und die Teilnehmer gebeten wurden, ihre ausgedruckten Noten mitzubringen.

Am Sonntag, dem 22. Oktober, traten die Jugendlichen der Koorschool Haarlem um 10 Uhr im Gottesdienst im Dom auf. Ebenfalls im Dom in Osnabrück fand am Dienstag, dem 24. Oktober, um 19.30 Uhr ein Konzert statt.

Vom 21. bis zum 26. Oktober wurde in Osnabrück ein Jugendbegegnungsprogramm durchgeführt, das verschiedene Aktivitäten für junge Menschen beinhaltete.

Am Mittwoch, dem 25. Oktober, dem 375. Jahrestag des Westfälischen Friedens, ereigneten sich verschiedene Veranstaltungen:

  • Von 10 bis 16.30 Uhr war der SingBus der Deutschen Chorjugend auf dem Domvorplatz in Osnabrück präsent.
  • Zwischen 11 und 13 Uhr fand ein nicht öffentliches Demokratiegespräch mit Bundespräsident a.D. Christian Wulff und den Jugendchören statt.
  • Von 14 bis 16 Uhr gab es verschiedene kleine Konzerte bei L&T und in der Kamp-Promenade.
  • Um 16.30 Uhr versammelten sich Menschen auf dem Marktplatz in Osnabrück zum Friedenssingen.
  • Um 18 Uhr fand ein Friedensgottesdienst im Dom statt.
  • Abends um 19.30 Uhr wurde ein Demokratie-Forum mit Moderator Michel Friedman im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück abgehalten.

Noten und Musik zum Herunterladen

Veranstalter

Stadt Osnabrück in Kooperation mit dem Deutschen Chorverband e.V. unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident a. D. Christian Wulff, Präsident des Deutschen Chorverbandes und Ehrenbürger der Stadt Osnabrück.

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